Windows NT in heterogenen Netzen

Kapitel 8: DHCP und Druckeranbindung über TCP/IP

Letzte Änderung: 18.5.98 von B. Tritsch

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Dynamic Host Configuration Protocol

Da IP-Adressen eindeutig sein müssen, kann man sie nicht willkürlich vergeben. Die eine Möglichkeit sind daher fest zugeordnete IP-Adressen, die andere die Vergabe von IP-Adressen bei jeder Anmeldung. Beim zweiten Verfahren werden die vergebenen IP-Adressen aus einem Pool bezogen.

Unter Windows NT gibt es einen besonderen Dienst, der für die Zuweisung von dynamischen IP-Adressen zustädig ist und sie verwaltet. Dieser Dienst wird durch das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) gewährleistet. Das Konzept besteht dabei auf einem DHCP-Server, der auf einem bestimmten Port lauscht und anfragenden DHCP-Clients eine IP-Adresse zuordnet.

DHCP-Adressen werden mit dem DHCP-Manager bearbeitet. Hier wählt man einen DHCP-Server aus dem lokalen Netzwerk aus und trägt für diesen Server eine Liste der verfügbaren IP-Adressen ein. Diese werden dann vom Server an Rechner verteilt, die eine DHCP-Anfrage stellen.

Druckeranbindung über TCP/IP

Mit Windows NT kann man nicht nur auf Netzwerk-Drucker in Windows- und NetWare-Netzen, sondern auch auf Drucker in TCP/IP-Netzen drucken. Hierzu verwendet man den TCP/IP-Dienst lpr (Line Printer Remote Queue). Dieser Dienst setzt voraus, daß der Drucker an einem Rechner angeschlossen ist, auf dem der Line Printer Daemon lpd läuft. Dies ist ein Druck-Server unter UNIX. Das Drucken über lpr ist eine Client/Server-Anwendung: Der Rechner mit dem Drucker enthält den Server und der druckende Rechner den Client.

Unter Windows NT sorgt der Dienst Microsoft TCP/IP-Druckerdienst für die Verständigung mit lpd-Drucker-Servern. Diesen Dienst muß man zunächst einrichten, bevor man die lpr-Befehle verwenden kann. Dies erledigt man mit der Windows-NT-Systemsteuerung.

Abbildung 8.1: Der Microsoft TCP/IP-Druckdienst innerhalb der Netzwerk-Services

Windows NT unterstützt dann den UNX-Druckdienst auf zwei verschiedenen Wegen:

  1. Der lpr-Drucker-Port kann wie ein anderer Druckeranschluß verwendet werden um so direkt von Windows-Anwendungen aus zu drucken
  2. Von der Kommandozeile aus kann man die Kommandos lpr und lpd verwenden, um Druckaufträge an TCP/IP-Drucker zu schicken und den Status der Druckerwarteschlange abzufragen. Hierzu muß jedoch zunächst eine Druckdatei erzeugt (u.U. in Postscript) und diese dann mit dem lpr-Kommando auf den Drucker geschickt werden.

Eine Alternative zum TCP/IP-Druckdienst auf allen Windows NT Clients ist der SAMBA-Daemon auf einem UNIX-Server. Damit verhält sich der UNIX-Rechner konform zum NT-Verhalten und nicht die NT-Rechner konform zum UNIX-Verhalten.

Hat man jedoch den TCP/IP-Druckdienst auf einem NT-Rechner installiert, ist der einfachste Weg einen TCP/IP-Drucker anzusteuern über den lpr-Port. Man verbindet hierzu einen schon eingerichteten oder neu installierten Drucker mit diesem Port. Um Daten dann auf dem TCP/IP-Drucker auszugeben, verwendet man wie gewohnt den Druck-Befehl aus den Windows NT-Anwendungen.

Um den lpr-Port zu konfigurieren, benötigt man nur die IP-Adresse oder den Namen des UNIX-Druck-Servers und den Namen des Druckers bzw. der Druckerwarteschlange auf diesem TCP/IP-Druck-Server.

Anmerkung: Der Name des Druckers oder der Druckerwarteschlange muß exakt aus der UNIX-Welt übernommen werden, ansonsten funktioniert der Mechanismu nicht.

Als Beispiel sollen nun die Einstellungen einer bestehenden Druckereinrichtung betrachtet werden. Hierzu wird zunächst das Fenster nach Aktivieren des Start-Buttons und der Auswahl von Einstellungen - Drucker untersucht.

Abbildung 8.2: Betrachtung installierter Drucker: Zwei SAMBA-Drucker (prt2o1 und prt2w1), ein lokaler Drucker (HP 5MP) und ein TCP/IP-Drucker (prtgrz)

Ruft man die Eigenschaften eines Druckers auf, so kann man im Register Anschlüsse und der Schaltfläche Hinzufügen die verfügbaren Ports betrachten und auswählen.

Abbildung 8.3: Auswahl eines neuen Drucker-Ports

Wählt man als Drucker-Port den lpr-Port aus, dann gelangt man über die Betätigung des Schalters Neuer Anschluß in ein Dialogfenster, das die Eingabe von IP-Adresse bzw. den Namen des Drucker-Servers sowie den Namen des Druckers erlaubt.

Abbildung 8.4: Eintragen der Angaben des Drucker-Servers und des Druckers

Nach Abschluß dieser Installationsarbeiten kann man auf einem TCP/IP-Drucker in einem UNIX-Umfeld drucken.

Hat man schon fertige Druckdateien, schickt man diese aus der Kommandozeile mit dem lpr-Befehl auf einen TCP/IP-Drucker ab. Die Syntax des lpr-Kommandos ist dabei die folgende:

lpr -SDruckerserver -PDrucker -O Optionen Dateiname

Es gilt zu beachten, daß zwischen den Schaltern -S und -P und den dazugehörigen Parametern kein Leerzeichen kommen darf.

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